Abbildung der Patientenströme: Das müssen Sie wissen

Abbildung der Patientenströme: Das müssen Sie wissen

Dixie Thamrin |Oktober 13 2021 9 min

Zahlreiche Gesundheitsdienstleister müssen mit knappen Budgets, begrenzten Ressourcen und zahlreichen Prioritäten arbeiten. Angesichts dieser umfangreichen Einschränkungen ist es extrem wichtig, nicht nur die Abläufe zu optimieren und die Effizienz zu steigern, sondern auch die Qualität der Pflege zu verbessern, um ein positives Patientenerlebnis zu wahren.

Genau dazu können Gesundheitsdienstleister die Abbildung der Patientenströme einsetzen. In diesem Artikel erklären wir genau, was es mit der Abbildung der Patientenströme auf sich hat und wie alle Beteiligten davon profitieren.

Abbildung der Patientenströme

Als Patientenstrom wird der Prozess bezeichnet, denn alle Patienten während der Behandlung durchlaufen. Ein Patientenstrom besteht aus mehreren Phasen (vor, während und nach dem Besuch), jede Phase umfasst mehrere Berührungspunkte.

Was ist die Abbildung der Patientenströme?

Die Abbildung der Patientenströme (auch Abbildung des Kundenstroms des Gesundheitsdienstleisters) bildet die Vorlage für alle Berührungspunkte eines Patienten auf dessen Weg durch die Gesundheitseinrichtung. Dabei werden alle Berührungspunkte vor, während und nach dem Besuch betrachtet.

Die Abbildung der Patientenströme bietet die Möglichkeit, das Patientenerlebnis zu visualisieren und einen Überblick über den gesamten Pflegeweg zu erhalten. Damit erhalten Gesundheitsdienstleister die Möglichkeit, ihren Behandlungs- und Pflegeansatz zu überdenken und ihn aus Patientenperspektive zu betrachten. Anhand der Abbildung der Patientenströme können Gesundheitsdienstleister Schwachstellen oder mögliche Problemstellen identifizieren und an deren Lösung arbeiten. Außerdem zeigen sich so möglicherweise Chancen für Verbesserungen und Innovation auf.

Welchem Zweck dient die Abbildung der Patientenströme?

Die Abbildung der Patientenströme eröffnet Einblicke in die Patientenerlebnisse auf dem Weg durch die Gesundheitseinrichtung. Sie zeigt die Patientenströme sowohl im Allgemeinen als auch detailliert an jedem der Berührungspunkte unterwegs auf. Gesundheitsdienstleister können anhand dieser Erkenntnisse Strategien zur Verbesserung der Pflege, Steigerung der Effizienz und Verbesserung der Patientenzufriedenheit entwickeln.

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Welche Berührungspunkte enthält die Abbildung der Patientenströme?

Wie oben kurz erwähnt umfasst der Patientenstrom das gesamte Erlebnis, das bereits vor dem Eintreffen in der Gesundheitseinrichtung beginnt und nach der Behandlung weitergeht. Generell durchlaufen Patienten folgende Berührungspunkte:

1. Vor dem Besuch

Der Patientenstrom beginnt bereits vor dessen Eintreffen in der Einrichtung meist mit der Vereinbarung eines Termins. Patienten wählen eine Dienstleistung aus, finden den Standort und reservieren einen Platz in der Warteschlange.

2. Besuch

  • Ankunft: Nach der Ankunft haben Patienten 2 Anmeldeoptionen: einen Selbstbedienungskiosk oder die Rezeption, wo ein Mitarbeiter bei der Anmeldung oder Registrierung behilflich ist.
  • Warteschlange: Nach der Anmeldung warten die Patienten, bis sie aufgerufen werden. Hier kann die virtuelle Warteschlange das Patientenerlebnis verbessern, indem sie beispielsweise an einem anderen Ort auf ihren Termin warten oder indem sie Updates erhalten. So wissen sie, was sie erwartet und wann sie aufgerufen werden.
  • Dienstleistung: Dann folgt natürlich die Behandlung selbst (die häufig als Dienstleistung bezeichnet wird). Hier trifft der Patient auf das medizinische Fachpersonal. Der Patient wird aufgerufen und erhält die Dienstleistung/Behandlung von einem qualifizierten Mitarbeiter.

3. Nach dem Besuch

Diese auch Patientenbindungsphase genannte Etappe ist ein wesentlicher Teil des Patientenstroms, der nach der Behandlung häufig vergessen wird. Das Feedback der Patienten ist wichtig, um zu erfahren, wie das Erlebnis wirklich war und wie zufrieden die Person ist. Anhand des Inputs kann die Abbildung der Patientenströme verbessert werden, was wiederum das Patientenerlebnis, die Pflegequalität und die Prozesseffizienz in der Gesundheitseinrichtung verbessern kann.

Wesentliche Vorteile der Abbildung der Patientenströme in Gesundheitseinrichtungen:

Warum ist es wichtig, Patientenströme abzubilden?

Die Abbildung der Patientenströme ist ein wichtiges Werkzeug, um das Patientenerlebnis zu verbessern, da Patienten von klarer Kommunikation, weniger Unsicherheiten und gesicherten Aussichten profitieren. Gesundheitsdienstleister, die das Erlebnis und die Bedürfnisse ihrer Patienten verstehen, können personalisierte und gute Patientenerlebnisse schaffen.

Die Sicht auf das Patientenerlebnis aus der Patientenperspektive ist für Gesundheitsdienstleister und Krankenhausmanagement sehr wertvoll. Mitarbeiter finden so Prozesslücken, Verbesserungsbereiche und Innovationsmöglichkeiten. Basierend auf diesen Erkenntnissen können sie sich auf die Budgetzuweisung, das Planen von Lösungen für mehr Effizienz und die Verbesserung der Pflegequalität konzentrieren.

Welche Vorteile bietet die Abbildung der Patientenströme?

Die Abbildung der Patientenströme bietet sowohl Patienten als auch Gesundheitsdienstleistern zahlreiche Vorteile. Im Folgenden sehen sie einige der Vorteile der Abbildung der Patientenströme:

  • Nahtlose und beständige Pflege für Patienten – Technologie, Ressourcen und andere Umstände verursachen häufig Unterbrechungen des Patientenstroms. Anhand der Abbildung der Patientenströme können Gesundheitsdienstleister diese identifizieren und Lösungen für einen unterbrechungsfreien Patientenstrom erarbeiten.
  • Pflegesilos auflösen – An jeder Stelle des Patientenstroms können Probleme auftreten, angefangen bei der Terminvereinbarung zu Beginn über die Entlassung bis hin zur Nachsorge. Ist die Abbildung der Patientenströme gut durchdacht, können Gesundheitsdienstleister genau diese Probleme lösen und den Patienten negative Erlebnisse ersparen.
  • Kommunikation zwischen Patienten und Gesundheitsdienstleistern verbessern – Werden die Ströme durch das Gesundheitswesen abgebildet, können Unsicherheiten und inkonsistente Kommunikation beseitigt werden. Werden die Patienten regelmäßig informiert, kann das ihr Erlebnis signifikant verbessern, da sie wissen, was auf sie zukommt. Klare Kommunikation zwischen den Pflegenden verbessert die Qualität der Pflege.
  • Schwachstellen eliminieren – Probleme fallen bei der Abbildung der Patientenströme besser auf und können schneller gelöst werden, was dazu führt, dass den Patienten diese Probleme vollständig erspart oder sie zumindest minimiert werden.
  • Schlankere Arbeitsabläufe – klare und abgebildete Patientenströme fördern die Optimierung von Prozessen und die Verschlankung von Arbeitsabläufen. Mitarbeiter haben klare Vorstellungen von den Prozessen und sind für alle denkbaren Probleme gerüstet.
  • Mehr Effizienz – klare Prozesse für Mitarbeiter, regelmäßige Informationen für Patienten und schlankere Arbeitsabläufe steigern die Effizienz des Patientenstroms.
  • Beständige Verbesserung – Einblicke in den Patientenstrom in Verbindung mit Daten und Feedback zur Patientenreise bietet Möglichkeiten zur beständigen Verbesserungen der Pflegeprozesse.

Patientenströme abbilden

Wie wird ein Patientenstrom abgebildet?

Zur Abbildung eines Patientenstroms sind Angaben der verschiedenen Beteiligten, darunter auch Patienten und medizinisches Fachpersonal (Pfleger, Hausärzte, Spezialisten, usw.) notwendig. Diese Schritte sollten Sie beim Erstellen eines umsetzbaren Patientenstroms befolgen:

  1. Sprechen Sie mit Klinikärzten, um eine Karte der Behandlungsschritte zu erstellen, die als Rahmen für die Erlebnisse genutzt wird.
  2. Sammeln Sie Informationen über Patientenströme aus deren Perspektive und welches Ziel der Patientenstrom hat.
  3. Bilden Sie die verschiedenen Pfade ab, die Patienten innerhalb des Gesundheitswesens zurücklegen.
  4. Identifizieren Sie mögliche Lücken und Schwachstellen im Patientenstrom und entwickeln Sie Lösungen dafür.
  5. Ergänzen Sie die Abbildung der Patientenströme um Erkenntnisse und Feedback von Patienten, um sowohl den Gesamterfolg als auch das Patientenerlebnis zu verbessern.

Eine wirksame Abbildung der Patientenströme erstellen

Eine Abbildung der Patientenströme im Gesundheitssystem ist aufgrund der verschiedenen beteiligten Systeme wie Krankenhausinformationssysteme und Steuerungssysteme der Patientenströme sehr komplex. Gesundheitsdienstleister müssen sich häufig mit Herausforderungen wie Unterbrechungen der Arbeitsabläufe, komplexen und veränderlichen Umfeldern, Budgetbeschränkungen und überlasteten Mitarbeitern beschäftigen. Diese Faktoren haben einen großen Einfluss auf das Patientenerlebnis; für viele Patienten ergeben sich daraus Unsicherheit, lange Wartezeiten und Missverständnisse.

Der Schlüssel zum Erstellen eines effektiven Patientenstroms und damit auch dessen Abbildung liegt in der Integration, die alle Systeme verbindet und damit Prozesse und Arbeitsabläufe verschlankt.

Mit der HL7-Middleware, dem Bindeglied zwischen Krankenhaussystem und dem System zur Steuerung der Patientenströme, werden alle relevanten Patienteninformationen zwischen den Systemen synchronisiert. Das bedeute für die Praxis, dass Termin- und Besuchsdaten synchronisiert sowie die Patientendaten aktualisiert werden, sodass sie mit den Informationen aus dem System zur Steuerung der Patientenströme übereinstimmen.

Integrierte Systeme zur nahtlosen Informationsübertragung sind für das Erstellen einer effektiven Abbildung der Patientenströme unabdingbar. Mehr dazu erfahren Sie in unserem HL7-Integrationsleitfaden.

Gemeinsam tragen sie zu einem deutlich effektiveren Patientenstrom bei.

 

HL7-Integrationsleitfaden herunterladen

 

 

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